172. Ausstellung | Unterschiedliche Ansichten
07.-30.07.2010
Sibylle Boden-Gerstner, Anne Ochmann
Malerei, Grafik, Objekte, Plastiken
Vernissage der 172. Ausstellung am 7. Juli, Mittwoch, um 19.00 Uhr
Vorgezogene Finissage am 24. Juli, Samstag, 16.00 Uhr

Selbstportrait, Öl auf Leinwand, 29 x 23 cm
Sibylle Boden-Gerstner, geboren 1920 in Breslau.
Im kunsthistorischen Rahmen werden Impressionismus und Expressionismus oft als zwei Kunstweltanschauungen gegenübergestellt. Wobei die Deutschen dazu neigen, den Impressionismus gegenüber dem Expressionismus herunterzuwerten. Die Art eines Künstlers, seine Welt zu betrachten, wird dabei oft nicht berücksichtigt. Im bildnerischen Werk von Sibylle Boden-Gerstner findet sich m. E. beides: die Freude, mit der Natur und Menschen betrachtet werden, die Freude am Leben mit seinen vielen Möglichkeiten und andererseits ein Erschrecken über Gewalt in Natur und Gesellschaft. Dabei ändert sich die Stimmung, die Farbigkeit – nicht so sehr der malerische Duktus. Ilse-Maria Dorfstecher

Adriabucht, Aquarell, 39 x 29 cm
1937 | Studium an der Textil- und Modeschule Berlin; wegen der »Nürnberger Gesetze« zunächst ausgewichen an die Kunsthochschule Wien – Malerei, Grafik, Theaterkostüm |
1939 | Emigration nach Paris, Fortsetzung des Studiums an der Ecole Nationale Superieure des Beaux Arts Paris – Malerei in der Klasse von Prof. Pierre Jeaudon |
1942 | 1. und 3. Preis bei der Akademie-Ausstellung der Ecole des Beaux Arts |
1945 | Rückkehr nach Berlin |
seit 1992 | Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller |
Studienreisen u.a. nach Frankreich, Jugoslawien, Portugal, Österreich, Italien, Algerien und in die USA.
Tätig als
Malerin: Ölbilder, Aquarelle, Skizzen
Modeschöpferin: Gründerin der Modezeitschrift »Sibylle«, 1956
Kostümbildnerin: ab 1959 DEFA-und Fernsehproduktionen: Frauenschicksale, Gefährliche Fracht, Wolf unter Wölfen, Drei Kriege – In Berlin, Trick 17b, Kleiner Mann – was nun?, Aus unserer Zeit, Die Brüder Lautensack, Abschied vom Frieden, Die Verlobte
Autorin: (Pseudonym) Sibylle Muthesius: Flucht in die Wolken, 1981 gleichzeitig in der DDR und in der BRD erschienen, zahlreiche Übersetzungen, Theater-Adaption 1991
Einzelausstellungen:
Während der DDR-Zeit keine Teilnahme an Kunstausstellungen
1998 | große Personalausstellung, Potsdam, Filmmuseum |
1999 | Babelsberg, Filmgelände Hermes Synchron |
2008 | Potsdam, KIBuZ |
Ausstellungsbeteiligungen:
1946 | Berlin, Kulturhaus Wilmersdorf, »Auf befreiten Schwingen«, u.a. mit C. Hofer, H. M. Pechstein, G. Seitz |
1991-94 | Berlin, Freie Berliner Kunstausstellungen |
1999 | Teltow, Bürgerhaus / Le Havre, Ausstellung von deutschen und französischen Künstlern |
Anne Ochmann, 1962 geboren und aufgewachsen in Bad Doberan.

Anne Ochmann
Schon beim Eintreten in das Atelier von Anne Ochmann bekomme ich einen Eindruck davon, wie vielfältig ihre Kunst ist: geheimnisvolle weiße Holzkisten an den Wänden, Gebilde aus weißen Weidenruten in den Ecken, dazwischen kleine Bronzen und andere Plastiken, mannshohe Kokons aus Draht hier und kleine Häuschen auf hohen Stehlen da. Später erklärt mir die Künstlerin, daß ihr Arbeitsthema derzeit „Haus-Zuhause-Gehäuse“ ist und dass in diesem Rahmen serielle Arbeiten aus Holz, Bronze und Keramik entstehen. In der künstlerischen Formensprache läßt sie sich von der auf das Wesentliche reduzierten Klarheit und Großzügigkeit der afrikanischen Kunst inspirieren. Die Werke von Anne Ochmann widerspiegeln ihre Offenheit und Neugier gegenüber Menschen, Materialien, Orten, Arbeitsweisen. So wird die Beschäftigung mit ihren Arbeiten zu einer aufregenden Reise. Uta Protzmann

Serie INSELN 2, Holz, Acryl, Muscheln; Höhe ca. 30 cm, 2008/09
1981-82 | Abitur, Berufsausbildung zum Baufacharbeiter |
1983-88 | Studium Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Diplom |
1989 | Geburt der Tochter Sophie |
– lebt und arbeitet als Bildhauerin in Berlin-Weißensee
– Ausführung von Kunst-am-Bau-Aufträgen, Skulpturen im öffentlichen Raum
– Teilnahme an internationalen Künstlersymposien in Deutschland, Polen, Österreich, Senegal
– Stipendien: Förderstipendium Bildende Kunst, Berlin; Käthe-Dorsch-Stiftung, Berlin; Cranach- Stiftung, Wittenberg
– öffentliche Ankäufe: Magistrat/Senat von Berlin, Kunsthalle Kühlungsborn, Klinikum Berlin-Buch, Bundespräsident
Personalausstellungen und Beteiligungen (Auswahl):
1998 | Dakar (Senegal), DAKART’OFF Biennale »Back-Ground«, Friedrich-Ebert-Stiftung |
1999 | Kühlungsborn, Kunsthalle »Stromland« |
2000 | Dakar (Senegal), DAKART’OFF Biennale »l’alimentation d’art«, Quarts e.V. / Goethe-Institut |
2001 | Wroclaw (Polen), Rathaus »Keramik Boleslawiec 2000« |
2002 | Berlin,GalerieGrünstrasse »Das Leichte und das Schwere« Berlin, Galerie Nord »Farafina 2002« |
2003 | Bad Doberan, Galerie Roter Pavillion »Stromlandhaus« |
2004 | Berlin, Galerie Solitaire »Frühblüher« mit Ellinor Euler; Bernau, Galerie Bernau »Stadtraumlandschaft« mit Christine Falk; Dakar (Senegal), Galerie »Ateliers du Sahel«, DAKART’OFF Biennale |
2005 | Berlin, Abgeordnetenhaus, Galerie im Parlament »Voyeur – Voyageur« |
2006 | Wismar, Galerie Hinter dem Rathaus »Ortungen« |
2007 | Wittenberg, Galerie in der Sakristei »Die Muschelkönigin« |
2008 | Warnemünde, Galerie Möller mit Annegret Fahr Bad Ischl (Österr.), Galerie Rytmogram »Monarchen« |
2009 | Rittergut Großgoltern bei Hannover, Galerie Per-seh »Bestandteile« |